WAS IST CROSSPOINT ?




Historisches

Mitte der 70er Jahre gründete Tom Jennings das FidoNet. Das war der Beginn der Hobby-Mailbox/BBS-Netz-Szene. Anfangs waren nur ein paar Rechner miteinander verbunden und tauschten persönliche Nachrichten (Netmail) aus, aber in kürzester Zeit entstanden viele nationale und globale Hobby-Mailboxnetze (z.B. das deutschsprachige MausNet). Inzwischen sind fast alle dieser Netze über Gateways untereinander oder mit dem Internet/Usenet verbunden.


Points

Lange Zeit verfügten die Mailboxen nur über Online-Zugänge, d.h. man wählte sich mit einem Terminalprogramm ein, und während des Lesens und Schreibens von Nachrichten bestand eine durchgehende Telefonverbindung. Dies war natürlich sehr kostspielig, besonders in Deutschland wegen der exorbitant hohen Telefongebühren.

Daher begannen Teilnehmer im FidoNet, selbst Mailboxprogramme zu benutzen, um ihre Nachrichten gepackt und automatisch zu übertragen, damit man sie in Ruhe und ohne laufenden Gebührenzähler offline lesen kann. Um solche Ein-Mann- (oder Frau-) Boxen von vollwertigen Mailboxen zu unterscheiden, wurde eine spezielle Adressierung eingeführt: Die Teilnehmer erhalten eine Nummer, die - getrennt mit einem Punkt - an die Mailboxadresse angehängt wird. Damit war der Point geboren.


Pointprogramme

Mailboxprogramme enthalten viele Funktionen, die Points eigentlich gar nicht benötigen. Daher entstanden im Laufe der Zeit speziell auf die Bedürfnisse von Points angepaßte Pointprogramme (s. Pointprogrammliste).

Zunächst waren Pointprogramme nur für jeweils eine Art von Netz zu gebrauchen. Mit dem Zusammenwachsen der Netze gab es jedoch immer mehr Teilnehmer, die Point in verschiedenen Netzen gleichzeitig sind. Daher wurden Multinetz-Pointprogramme entwickelt, die verschiedene technische Standards unterstützen. Vorreiter in diesem Bereich waren die Programme THE_DOT von Jochen Herz (Atari ST) und MessageBase von Holger Lembke (DOS).


CrossPoint

Anfang 1992 erschien CrossPoint 1.0 - ein reines Z-Netz-Pointprogramm für MS-DOS, das innerhalb wenigen Monate zur meistbenutzten Pointsoftware im Z-Netz wurde. Ende '92 unterstützte CrossPoint dann als Version 2.0 auch die Netztypen Fido, MausNet, MagicNet und QuickMail und wurde schnell zur beliebtesten deutschsprachigen Multinetz-Pointsoftware.

Ein weiterer großer Schritt war die Version 3.0, die Anfang 1994 erschien und über das UUCP-Protokoll Nachrichten mit dem Internet und Usenet austauschen konnte (Mail und News). Damit unterstützte CrossPoint alle wichtigen Offline-Netzsysteme im deutschsprachigen Raum mit Ausnahme von CompuServe.


Zusatztools

Viele Programmierer haben Add-Ons für CrossPoint geschrieben oder ihre Point- und Mailboxtools an CrossPoint angepaßt. Eine Auswahl von Tools finden Sie im Download-Bereich.


Neue Zeiten

Der Mailbox-Boom erreichte bis Mitte der 90er Jahre seinen Höhepunkt. Inzwischen war das Internet zum wichtigsten DFÜ-Medium geworden und löste zunehmend die traditionellen Netzwerke ab. Die Zahl der Points ist seit 1996 stetig rückläufig;. Gleichzeitig wurde DOS von Windows abgelöst, und auch CrossPoint erschien - trotz mancher bis heute unerreichten Funktionen - zunehmend rückständig im Vergleich mit einfacheren Windows-Programmen.

In 1996 stellte der Autor die Weiterentwicklung ein (und wechselte zwei Jahre später selbst zu David Harris' Pegasus Mail, dem er bis heute treu geblieben ist). Eine CrossPoint-Portierung nach Windows war aus verschiedenen Gründen nicht realisierbar. Drei Jahre später wurden die Quelltexte veröffentlicht, so dass das Programm von verschiedenen Entwicklergruppen fortgeführt werden konnte, insbesondere durch das FreeXP-Team um Michael Heydekamp.



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